Neuauflage der Motzfrei – Challenge

Ja, das hat ja super geklappt. Nicht. Ich wollte doch hier immer tagesaktuell den Stand der Dinge bezüglich der Motzfrei -Challenge ( siehe Aufruf zur Motzfrei Challenge ) niederschreiben. Jeden Tag, seit dem 10. Oktober, das würde/hätte/könnte/sollte gemacht haben in etwa 200 irgendwas Einträge. Ja, da kann man mal sehen, wie schnell die Zeit vergeht. Ich bin natürlich um Ausreden nicht verlegen, die da wären:

  • das Hegen und Pflegen von drei kleinen allerkleinsten KleinKindern
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  • das Hegen und Pflegen meiner eigenen Person
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  • das Hegen und Pflegen der Beziehung zu meinem Mann
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  • das Hegen und Pflegen von Freund-, Bekannt- und sogar Verwandtschaften
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  • Hund
  • Garten
  • Haus
  • dann war ich ein wunderschönes Wochenende mit einer guten Freundin in Wien
  • dann habe ich eine Ausbildung zur Meditationslehrerin für Erwachsene und Kinder gemacht
  • dann musste ich mich einer OP unterziehen
  • dann trainiere ich ja auch noch für meine anstehende Karriere als Kraftdreikämpferin im nächsten Frühjahr
  • außerdem steht ein Podcast in den Startlöchern
  • ein tolles Tanzseminar hab ich auch noch besucht
  • zwischendurch, nicht zu vergessen, war Weihnachten, Hanukkha und Ostern
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Ja, also, die Liste ist lang und daher auch der Papierstau auf dieser Seite. Das Thema ist aber brandaktuell, vor allem weil ich natürlich nicht 200irgendwas Tage motzfrei bin, sonder zwischendurch mal kräftig und mal weniger kräftig am Motzen war.

Deshalb, Amigas, beginnen wir von vorne, ab heute. Das ist der erste Tag der Motzfrei – Challenge, bitte folgt mir, begleitet mich und versucht selbst weniger zu motzen. Ich merke es immer und immer wieder an mir selbst, das Motzen bringt einen in eine große, fiese, tiefe Abwärtsspirale. Man selbst kommt schlecht drauf, davon kommen die Kinder schlechter drauf und damit ist dem „bis zum Sonnenuntergang motzen“ Tür und Tor geöffnet. Sperrangelweit.

Aber es geht so schnell, der Mund ist quasi schneller als man denken und sich wieder beruhigen kann und schon startet der Automatismus. Man motzt. Der Trick im weniger Motzen liegt deshalb vor allem erstmal darin a) schneller zu werden im Denken beziehungsweise den Mund langsamer werden zu lassen und b) alles was möglich ist zu tun, um selbst von vorneherein entspannt zu sein.  Denn wenn b) gelingt, dann ist a) auch nicht mehr weit und umgekehrt. Geniestreich.

Ich versuche nun folgendes zu machen, ich bemühe mich jeden Tag eine kleine Zusammenfassung mit einer Note, die ich mir selber gebe, zu schreiben. In diese Minievaluation kommt dann immer der Tipp des Tages.

Weil ich euch ja niemals nicht im Regen stehen lassen würde, kommt der erste Tipp des Tages schon hier und jetzt:

 

„Versucht direkt morgens eine winzige Kleinigkeit nur für euch zu machen. „

 

Ich weiß, das klingt so, als hätte ich gar keine Kinder und überhaupt sowieso keine Ahnung. Deshalb präzisiere ich das hier mal kurz. Mir ist schon klar, dass man nicht so entspannt aufsteht wie „früher“, manchmal wird man schon vom Brüllen geweckt und der Tag startet wie ein galoppierendes Rhinozerus, ABER irgendwann in der ersten halben Stunde eines Tages findet sich immer ein Moment des „nur ich“. Eine zeitlang hab ich mir zum Beispiel beim Hochschieben des Plissees ( und ey, das muss ich eh machen) gedacht „So, Aline, das ist dein Tag, erinnere dich daran, was du möchtest. MOTZFREI – GO FOR IT!“ oder so ähnlich. Und das hat erstaunlich gut funktioniert! Affirmation rockt.

Im Idealfall werdet ihr von alleine wach und nutzt die ersten Momente im Bett für eine kleine Minimeditation. Verbindet euch mit eurem Atem und lasst die Gedanken mal kurz Pause machen. Wer selbst noch nicht so gut meditieren kann, findet zahlreiche geführte Meditationen im Internet, ich selbst nutze gerne die App CALM. Die ist allerdings auf englisch, das funzt aber sehr gut, auch wenn man, so wie ich, kein besonders guter Englischsprecher ist. Die Meditationen dort dauern aber in der Regel 10 Minuten, was ich morgens nicht schaffen würde. Aber durch das Üben mit der App, werdet ihr eure Meditationspraxis verbessern und dann auch morgens mehr „Erfolg“ damit haben.

Andere Idee ist euch etwas was ihr ganz besonders lecker findet schon morgens zu gönnen. Und mit diesem Miniakt der Selbstliebe besser in den Tag zu starten. Ich hab mir für diesen Zweck beim Gewürzhändler meines Vertrauens (der steht hier immer auf dem Wochenmarkt) nen richtig tolles und teures (muss nicht, aber erhöht irgendwie des Gefühl des „das gönn ich mir“) Kaffeegewürz mischen lassen, damit pimpe ich dann morgens meinen Kaffee und schwupps, komm ich schon in eine ganz andere Stimmung.

Die Stimmung ist das entscheidende an der kompletten Sache, Kinder haben ein absolutes Gespür für eure Stimmung und richten ihre eigenen Stimmungsantennen nicht selten danach aus. Wenn ihr gut zu euch seid, könnt ihr auch gut zu anderen, respektive euren Kindern sein.

Ich wünsche gutes Gelingen und melde mich morgen gehorsamst zum Rapport.

 

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Let them be little

Kind sein dürfen. Geliebt werden als Basisgefühl. Bedingungslos. Im Zorn und in der Freude. Akzeptieren und respektieren der noch so kleinen Persönlichkeit und dennoch Erziehen. Wobei auf das Ziehen verzichtet werden sollte. Erlenken vielleicht. Oder lieber Erfinden. Aber dann erfinden lassen. Im proaktiven Sinn. Wie auch immer. Nicht nur das gewünschte Verhalten unterstützen, sondern Stütze bleiben, auch wenn es ruckelig wird.

 

Diesen Absatz hab ich vor mehr als einem Jahr geschrieben und jetzt gerade wieder gefunden. Ich muss sagen, der ist gar nicht mal so schlecht. Tippen tue ich diese Zeilen nun gerade auf meinem neuen IPad Mini. Das hab ich mir tatsächlich hauptsächlich gekauft, um hier weiter bloggen zu können. Jaja, nun fühlen Sie sich mal nicht so geschmeichelt. Das mach ich nicht so sehr für Sie oder irgendwen, sondern für mich. Es soll mein kleines „Lebenstagesbuch mit meinen drei Kindern werden“. Drei?? Ja, richtig gehört. In diesem Beitrag hier  Wieviel Kinder hätten Sie denn gerne?  , hab ich noch thematisiert, ob und wann ein drittes Kind in Frage käme. Und dann haben wir uns entschlossen, im Oktober 2015, dass zu unserem Leben drei Kinder gehören. Das war eine sehr irrationale Entscheidung, das ist übrigens jede Entscheidung für ein Kind wenn man es genau nimmt. Jedenfalls war es eine reine, pure Herzensangelegenheit. Ziemlich schnell ging unser Wunsch dann in Erfüllung und ich wurde im November schwanger. Leider haben wir dieses Baby Neujahr verloren. Nach Schock und Trauer kam schon bald wieder Freude. Eben wie im echten Leben. Denn das verlorene Baby hatte sich in der kosmischen Warteschlange direkt wieder angestellt und gesellte sich bereits Anfang Februar wieder zu uns. Es hat so sollen sein. Es wäre unsere Chance für einen Rückzieher gewesen, aber es hat unseren Wunsch nur stärker werden lassen. Nun ja, das ist eigentlich eine Geschichte für sich. Jedenfalls bin ich nur schon im 8. Monat schwanger und im Oktober wird unser drittes Kind zur Welt kommen. Was für ein Geschenk.

Mit diesem IPad Mini und einer Bluetooth Tastatur, werde ich nun versuchen freie Minuten zwischendurch zum Schreiben zu nutzen. Denn es ist so sehr viel einfach als mit einem großen Laptop oder sogar unsrem PC im Obergeschoss. Da komm ich einfach nicht zu. Aber ich möchte schreiben. Meine Gedanken und Gefühle festhalten. All das Schöne, das Schwierige und auch das Traurige was zu einem Leben dazu gehört. Ich glaube das war und ist eine gute Investition.

In diesem Sinne; auf bald!